Bootsanleger am Aasee erneuern

Leider musste vor einigen Wochen die Nutzung der Slipanlage (Rampe und die beiden rechts und links liegenden Pontons) am Aasee aufgrund statischer Mängel untersagt werden. Unter Sicherheitsaspekten ist die Sperrung notwendig und zu akzeptieren.

Die Notwendigkeit der grundhaften Sanierung der Slipanlage war bereits durch die Aufnahme des Projektes in die Prioritätenliste dargestellt. Durch den ESB wurden immer wieder kleinere Reparaturarbeiten durchgeführt. Eine Generalsanierung der mittlerweile fast 40-jährigen Anlage konnten diese Arbeiten nicht ersetzen. Dennoch kam die Sperrung der Anlage in der Konsequenz doch überraschend. Hinzu kommt, dass die Nutzung des Aasees als Regenrückhaltebecken – und damit verbunden das Aufstauen des Sees – den Zustand und die Abnutzung der Slipanlage zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen haben. Es ist davon auszugehen, dass sich diese Situation in den nächsten Jahren häufiger einstellen wird. Vom Hochwasser besonders betroffen sind die beiden auf den Pontons stehenden kleinen Schutzhütten. Diese werden, beim Aufstauen des Sees, überflutet; teilweise bis annähernd zur Dachkante. Da in den Hütten auch notwendige Ausrüstungen für die Ausbildung gelagert werden und die Hütten auch über eine Stromversorgung verfügen, ist der Standort der Hütten unter dem Gesichtspunkt ‚Hochwasser‘ neu zu überdenken.

Aus der Sperrung der Slipanlage resultiert aber, dass auch die daran angebundenen schwimmenden Steganlagen der drei Bocholter Segelvereine nicht mehr erreicht werden können. Der Segelsport ist mit ca. 500 aktiven Seglerinnen und Seglern eine gern ausgeübte Sportart; In den 3 Vereinen werden ca. 60 bis 70 Jüngstensegler – Kinder ab dem ca. 6ten Lebensjahr – während der Saison von den Vereinen betreut und an das Segeln herangeführt. Sicherlich eine Bereicherung der Jugendarbeit in Bocholt.

Auch die Segelausbildung am Aasee ist für die Bocholter Bürger eine ortsnahe Möglichkeit, den Sportbootführerschein zu erwerben und für die drei Bocholter Vereinen ein wichtiges Betätigungsfeld, um den Segelsport allen Altersklassen näher zu bringen. Jedes Jahr werden von den Vereinen entsprechende Kurse zum Erwerb des Sportbootführerscheins Binnen unter Segel angeboten. Die einzige Möglichkeit, die damit verbundene praktische Ausbildung in Bocholt durchzuführen stellt der Aa-See dar – Ausbildung und Prüfung vor Ort. Ohne eine funktionierende Steganlage ist aber die Ausbildung und der aktive Segelsport in Bocholt nicht möglich.

Der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, dass auch der jedes Jahr stattfindende Aasee-Triathlon die nun gesperrte Slipanlage für das Sportevent nutzt und die Durchführbarkeit im nächsten Jahr zumindest hinterfragt werden muss. Die drei Bocholter Segelvereine haben sich intern auf ein Modell einer gemeinsam nutzbaren Steganlage verständigt. Hierzu ist es notwendig, die massiven Teile der Slipanlage entsprechend zu sanieren und zu erneuern, um hieran die vereinseigenen Schwimmstege wieder anbinden zu können und somit die Zugänglichkeit wiederherzustellen. Die Errichtung einer Blockhütte im Uferbereich oder eventuell auf dem Steg könnte, um hier keine wertvolle Zeit zu verlieren, nach Absprache mit den Vereinen nachgelagert realisiert werden. Da auch Bürgerinnen und Bürger, die nicht in den Vereinen organisiert sind, die Möglichkeit haben sollten, ihre Boote zu Wasser zu lassen, ist die Errichtung eines kleinen öffentlich zugänglichen Steges notwendig. Da die bisherige Anlage durch die Stilllegung sofort der Benutzung entzogen werden musste, erachten wir diese Maßnahme als unumgänglich.
Daher stellen die CDU und FDP Fraktion folgenden
Antrag:
Die Stadtverordnetenversammlung beschließt, noch im laufenden Haushaltsjahr außerplanmäßige Haushaltsmittel in Höhe von 200.000 Euro für die Sanierung bzw. Erneuerung der Slipanlage am Aasee sowie einen öffentlich zugänglichen Steg bereitzustellen.
Wir bitten um Aufnahme in die Tagesordnung der kommenden Sitzung des oben genannten Gremiums.

Freundliche Grüße
Burkhard Weber (CDU Fraktion)  Burkhard Henneken (FDP Fraktion)

Fotoquelle: BBV